Luxemburg, 2013, ISBN: 9789995961152 (45 €)
Am Anfang einer Poesiesammlung der Erzherzogin Margarethe von Österreich, erste Statthalterin der Niederlande, steht ein gereimter Dialog. Zwei rätselhafte Wörter am Rande sind als die Namen Edin und Picot entschlüsselt worden. In diesem Dialog (oder Rollenspiel) wären der eine Margarethes Hofmeister Jean d’Hesdin, und der andere ihr Leibarzt Picot. Der eine scheint untröstlich über den Verlust seiner Dame, der andere versucht, ihn seelisch wieder aufzurichten. (Dies ist das Thema des 2. Teils.)
Beim Versuch, mehr über Jean d’Hesdin herauszufinden, kam der Gedanke auf, es möge sich um eine Heroldsbezeichnung handeln. Hofmeister war Jean d’Hesdin jedenfalls nur dem Titel nach, in Wirklichkeit wurde er für vertrauliche, politische Angelegenheiten herangezogen. Wer versteckt sich hinter diesem Namen, könnte Edin identisch mit dem Hofmaler Jean Perreal sein? Falls letzterer Herold war, könnte er sich noch andere Amtsnamen zugelegt haben. Neben Jean d’Hesdin werden daher weitere Persönlichkeiten mit zweifelhafter Identität in Augenschein genommen, darunter ein spanischer Grande, welcher kaiserlicher Botschafter in Rom war. Derselbe war auch erster (europäischer, doch von Frankreich beauftragter) Botschafter in der Türkei. Auf diese Weise fällt ein Licht auf die Verstrickungen der damaligen Geheim-Diplomatie.