Aloysia Romaine Berens, Dr. phil.

 Jean-Perreal-Research

 

ARB versucht auf multidisziplinäre Weise alle Facetten des Schaffens und Wirkens des Hofmalers Jean Perreal, alias Jehan de Paris, zu berücksichtigen. Dabei werden etliche eingewurzelte Konzepte über Bord geworfen. Die Spurensuche lenkt in völlig ungeahnte Bahnen. Die  Veröffentlichungen der Autorin gestatten einen Einblick in dieses Detektivspiel, welches bis hinter die politische Kulisse der Renaissance-Zeit führt.

 

Rezentere Studien befassen sich mit Tapisserien aus der Zeit Kaiser Karls V., insbesondere im Hinblick auf den Dekor von Schloss La Fontaine (oder Mansfeld-Schloss) in Clausen (LU). Ihrer neuesten Erkenntnis zufolge wurde La Fontaine für Kaiser Karl V. konzipiert. Karls Architekt könnte Jean Perreal gewesen sein, der schon für dessen Tante das Kloster und die Grabkirche von Brou entwarf.

 

Ausser ihren kunsthistorischen und literaturwissenschaftlichen Arbeiten verfasste ARB auch einen historischen Roman über Jean Perreal, sowie einen Nachtrag dazu mit Bezug auf Schloss Vianden. Das mag überraschen und hat auch zu einem falschen Verständnis geführt, denn die Kritik hat das fiktive romantische Netz, das die Episoden aus dem Leben des Hofmalers überspannt und verbindet, in den Vordergrund gestellt, statt den eigentlichen Zweck der Arbeit zu erfassen.(Mehr dazu unter 'Kurzfassung'.)

 

Guillaume de Machaut und Jean de Bondol zwischen Paris und Prag

 

Auf literarischer Ebene hat die Autorin sich mit Guillaume de Machaut befasst. Dabei standen zwei der Hauptwerke des Dichterkomponisten im Fokus, Le livre du Voir-Dit und die Fontaine amoureuse; beide Werke werden im Hinblick auf den Prager Hof Kaiser Karls IV. in einen historischen Rahmen versetzt und inhaltlich neu interpretiert.

 

Zugleich konzentriert ARB sich auf einen Vorgänger von Jean Perreal, nämlich auf Jean de Bondol, alias Hennequin de Bruges, über den sie 1989 ihre Magisterarbeit an der Uni Trier verfasste.  Siehe unter: www.GuillaumedeMachaut-luxemburgensia.com.

 

Über ihn und Guillaume de Mahaut hat sie ebenfalls einen historischen Roman konzipiert, der jedoch auf einer literaturwissenschaftlichen Grundlage fundiert: Guillaume de Machaut und Katharina von Luxemburg. Ihre Korrespondenz im Buch der wahren Erzählung (Le Voir-Dit).